Bezirk Linz-land

Geschichte

Die Trachtenentwicklung im Großraum Linz umfasst im folgenden Bericht den Zeitraum von 1870 bis heute.

 

Das schwarzseidene Kopftuch wurde im letzten Viertel des 19. Jh. von vielen Mädchen und Frauen getragen. Die Bindeart war von Dorf zu Dorf verschieden und man setzte seinen Ehrgeiz auf ein besonders schön gebundenes Tuch. Dazu trug man eine Samtjoppe, einen Seidenrock und eine Schürze. Auch zur Hochzeit trug man sehr häufig das Kopftuch.

 

In den 30er-Jahren des 20. Jh. verschwanden die schwarzseidenen Tücher in den Truhen und wurden brüchig und unbrauchbar. Wenn auch die Kopftücher verschwunden waren, die Tracht ist geblieben. Man trug die Dirndlkleider in allen Variationen, geblümt, kariert und einfarbig, bei Wanderungen und Ausflügen.

 

1939 wurde das OÖ Heimatwerk gegründet, doch der Aufschwung erfolgte erst, bedingt durch die Kriegswirren, in den 50er Jahren. Von Franz C. Lipp wurde eine Trachtenerneuerungsbewegung ins Leben gerufen. Zu diesem Zeitpunkt entstanden in unserem Raum die edlen Festtrachten von St. Florian, Enns und Kronstorf. Im Alltag wurde von den Mädchen gerne das Blaudruckdirndl getragen, von den Buben die bewährten kurzen oder halblangen Lederhosen und das Trachtenjopperl oder die graue Jägerjacke mit den grünen Aufschlägen, durfte nicht fehlen. Bei festlichen Anlässen wurde sehr häufig das Altoberösterreicher Dirndl getragen.

 

In der Modelandschaft hielt „TRACHTIGES“ Einzug.

 

Um 1970 erlebte die Goldhaube eine Renaissance, es wurden Vereine und Gruppen gebildet. Das schwarzseidene Kopftuch wurde bei festlichen Anlässen gleichrangig mit der Gold- und Perlhaube getragen.

 

Durch die Globalisierung gegen Ende des 20. Jh. entstand bei den Mitgliedern der Goldhaubengruppen ein verstärktes Interesse an der eigenen Kultur, man wollte in dem vereinigten Europa Identität zeigen und so entsatnden neue ortsbezogene Trachten. In unserem Bezirk gibt es in fast allen Orten Alltags- und Festtrachten.